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Als Fiscko in die Pfalz kam und ein Dorf gründete

 

Großfischlingen begeht Festakt seiner ersten urkundlichen Erwähnung

 

Irgendwann um das Jahr 770 zog es einen Herrn namens Fiscko aus Franken in die Südpfalz, die freilich damals noch nicht so hieß. Er baute für sich und seine Familie ein Heim und wurde dauerhaft sesshaft. 

Heute, 1250 Jahre später, liegen auf der damaligen Ansiedlung des Zuwanderers die Ortschaften Groß- und Kleinfischlingen. 

Die erste Erwähnung, des Dorfes Fiscklingen, wie es damals noch hieß, findet sich, wie bei vielen Gemeinden hier in der Umgebung, in einer Urkunde der Abtei Lorsch, dem sogenannten Lorscher Kodex, datiert aus dem Jahr 772. 

Das war den Großfischlingern Grund genug in einem Festakt auf die Geschichte ihres Dorfes zurückzublicken.

 

Die Veranstaltung eröffnete der Gesangverein Frohsinn mit dem Lied „Lasst uns beginnen, fröhlich zu singen.“ Wunderbar dann der Vortrag von drei kleinen Sängerinnen des örtlichen Kinderchors „Die Bachhüpfertöne". Sie sangen das Lied „Imagine“, zu Deutsch „Stell dir vor“, das einst Beatles-Mitglied John Lennon geschrieben und gesungen hatte, in einer beeindruckenden Version, die vielen im Saal sehr nahe ging.  

„Passender kann ein Lied in der aktuellen Zeit kaum sein - ein Friedenslied “ stellte Ortsbürgermeister Michael Diehl fest und spielte sicher auf die Textzeile an, in der es heißt „Stell dir vor …. es gäbe nichts, wofür jemand töten oder sterben muss.“ 

Bürgermeister Olaf Gouasé war in seinen Grußworten hin und weg von den drei Sängerinnen. „Ihr drei habt eine tolle Ouvertüre gezogen“ lobte er, wobei man ihm anmerkte, wie ergriffen er von der sanglichen Darbietung war.

 

Neben „seinen“ Bürgerinnen und Bürgern konnte Michael Diehl im Dorfgemeinschaftshaus zahlreiche politische und mit Pfarrer Peter Nirmaier auch geistliche Prominenz begrüßen. Diehl und seine Beigeordneten Werner Lauth und Volker Ammon hießen Landesarbeitsminister Alexander Schweitzer, den Landtagsabgeordneten Florian Maier, Landrat Dietmar Seefeldt, Olaf Gouasé und dessen Beigeordnete Eberhard Frankmann und Daniel Salm sowie zahlreiche Ortsbürgermeisterinnen und -bürgermeister willkommen. Daneben Vertreterinnen und Vertreter der Banken, Sparkassen und der sonstigen Sponsoren

„Unser Dorf hat sich hübsch gemacht und tut es noch immer“ stellte Michael Diehl fest. Dabei verwies er beispielsweise auf die 100 wunderschönen farblich gestalteten Holzfische, die überall in den Gärten im Dorf stehen. 

Alexander Schweitzer lobte die Gemeindespitze. „Hier im Dorf herrscht ein guter Geist. Wenn man hierher kommt fühlt man sich direkt wohl.“

Florian Maier sprach von einem für ihn schon fast direkten Bezug zu Großfischlingen, hängt in seinem Büro in Mainz doch ein Kalender des Dorfes. „Ein Dorf sollte immer seine Identität bewahren und das ist hier sehr gut gelungen.“ 

Leicht nachdenklich gab sich Dietmar Seefeldt. „Es ist wichtig heute hier zu feiern, trotz der schlimmen Ereignisse in der Ukraine. Würden wir aber hier nicht feiern, würde das die dortige Situation auch nicht ändern!“ Die zahlreichen Brücken im Ort bezeichnete er als Brückenschlag zwischen Geschichte und Gegenwart. 

 

Professor Heinz Habermann, der aus Großfischlingen stammt, aber bereits 1971 nach Darmstadt „auswanderte“, blickte in seinem sehr ausführlichen Festvortrag auf 1200 Jahre zurück, die heutige Zeit übernahm Ehrenbürger Franz Seiller. 

Habermann berichtete von seiner Kindheit im Dorf. Viel Schmunzeln und kleinere Lachsalven erntete er, als es davon erzählte, dass er einst im ehemaligen Wachthaus für einige Stunden eingesperrt war, ehe in der Dorfpolizist wieder in die Obhut seiner Mutter übergab. „Letzteres war nicht gut …“ so Habermann. 

Einige Kumpels und er hatten in der Dorfscheune geraucht. 

„Kein Haschisch, nur rein biologisches Gras“ stellte er fest. Da dieses immer wieder ausging, zündeten sie es mit Streichhölzern wieder an. Ein noch brennendes Streichholz fiel zu Boden und die Scheune stand kurze Zeit später in Flammen. Während seine Kameraden, wie er feststellte, etwas schlauer waren als er und sich schnell vom Acker machten, wurde er erwischt. „Der Brand war nicht weltbewegend, aber für die Leute im Dorf schon etwas Besonderes!“

Er erinnerte an die Gründungszeit, in der es neben Fiscko auch noch Fenno und Esso gab, die aus Frankreich hierherkamen, dies es dann aber wohl weiter trieb. „Hätte es Fischko nicht gegeben, wären wir heute wohl Venninger oder Essinger. Welch eine Vorstellung…“ so der Professor verschmitzt. 

Auch die Geschichte über Pfarrer Weckesser, dem sich in den Jahren 1828/1829  einige Jugendliche entgegenstellten und nicht blindlings den Befehlen des Geistlichen folgten, faszinierte das Publikum. 

Auch erklärte Habermann wie es dazu kam, das Großfischlingen ein katholischer Ort blieb, während Kleinfischlingen protestantisch wurde.

 

Einen ersten Lacherfolg erzielte Franz Seiller, als er von einer Theaterraufführung erzählte, bei der er die tragende Rolle eines Tannenbaums übernehmen durfte. 

An den gut zwei Meter langen Alexander Schweitzer gerichtet meinte er: „Das wären sie die Idealbesetzung gewesen!“ 

Seiller erinnerte daran, dass der Ort bis Mitte der 1960er Jahre noch sehr landwirtschaftlich geprägt war und die Hälfte der Bevölkerung in diesem Bereich tätig war. Längst bei vielen vergessen auch die Tatsache, dass es einen Supermarkt gab, den Seiller dann aber doch eher als „Tante-Emma-Laden“ titulierte. Auch gab es Anfang der 1950er Jahre noch keine Wasserver- und entsorgung. Heute nahezu unvorstellbar. Zuvor hatte man das benötigte Wasser aus fünf Brunnen gefördert, die Wäsche wurde im Modenbach gewaschen. 

In der 1834 gebauten Volksschule unterrichtete ein einziger Lehrer in einem Klassensaal alle acht Jahrgänge. Ab 1966 gingen dann nur noch die Kinder der ersten vier Klassen hier zur Schule.

Über die Schließung des früher ebenfalls bestehenden Milchhäusels vermerkte damals der Chronist: „Das Milchhäusel wurde geschlossen, weil es in Großfischlingen keine Rindviecher mehr gab!“

Seiller blickte auch auf eine Zäsur zurück, die die Einrichtung der Verbandsgemeinde im Jahr 1972 mit sich brachte. „In den letzten 50 Jahren war und ist dann auch ein starker Strukturwandel im Ort festzustellen. Aus Gassen wurden Straßen, aus Schotterwegen asphaltierte Wege. Im Zuge der Flurbereinigungsverfahren wurde die Weinbergsfläche von 64 Hektar auf 105 Hektar ausgeweitet“, stellte Seiller fest. 

 

Neben den Chören sorgten Dr. Corinna Schreieck am Klavier sowie Hans Scherrer und Willi Spiegel mit ihren Stimmgewaltigen Liedvorträgen für die weitere musikalische Untermalung. 

 

Nach den abschließenden Worten von Ulrike Ammon, vom für die Festlichkeiten zuständigen Organisationskomitee, beschlossen der Gesangverein Frohsinn und die „Bachhüpfer“ mit einem gemeinsamen Leid den gelungenen Festakt.

 

Text: Heinz Lambert, Burrweiler

1250 Jahre Großfischlingen- Ein Spaziergang durch die Geschichte

 

In Essingen gibt es am nördlichen Ortsrand die „Fischlinger Straße“, die auf die Nachbargemeinden Kleinfischlingen und Großfischlingen hinweist. Und auch in diesen beiden Dörfern selbst und den Nachbargemeinden sprechen die Bewohner oft nur von „Fischlingen“. Tatsächlich haben die beiden Gemeinden eine gut 500-jährige gemeinsame Vergangenheit als „Fiskelinge“ und feiern beide in diesem Jahr die erste urkundliche Erwähnung im Jahr 772. Während in am Kaltenbach gelegenen Kleinfischlingen Grabungen Funde bis zur Römerzeit zutage förderten, erzählen in Großfischlingen Flurnamen wie „Am Römerweg“ von der weit zurückliegenden Geschichte. „Auf dem Steinbühl“ wurde gar ein Krug mit römischen Münzen entdeckt, die sich heute im Historischen Museum der Pfalz befinden.

 

Der Name „Fischlingen“ geht nicht, wie man vermuten lässt, und wie die beiden Ortswappen (Kleinfischlingen mit einem Fisch, Großfischlingen mit drei gekreuzten Fischen und einem querliegenden Kreuz darüber) suggerieren, auf Fische zurück, sondern auf den urkundlich erwähnten Franken „Fisko“.

 

Anscheinend wurde es am Modenbach, an dem Großfischlingen liegt, zu eng, so dass sich 1282 die erste Unterscheidung von Groß- und Kleinfischlingen als zwei Orte in den Annalen findet und die einstmals zusammenhängende Gemarkung geteilt wurde. 1323 erschien erstmals der Name „Grosvischelingen“. Schon 1297 hatte Großfischlingen eine eigene Gemeindeordnung mit Bürgermeister und sieben Gerichtsschöffen (Gemeinderäten). 

 

Ab 1719 gibt es zwei Jahrhunderte lang zwei regelrechte Bürgermeister-Dynastien: die Familien Hollerith und Spies. Aus der seit 1680 in Großfischlingen nachgewiesene Familie Hollerith stammt Hermann Hollerith. Der Sohn des Auswanderers Johannes Franz Georg Hollerith entwickelte in Amerika ein Verfahren zur elektromagnetischen Datenverarbeitung und gründete dort 1890 die heute weltweit bekannte Firma IBM. 

 

Um 1200 bauten die „Herren von Fischlingen“ an der Stelle des inzwischen in Privatbesitz befindlichen Pfarrhofs, unmittelbar neben der Kirche, eine Wasserburg. Älteste erhaltene Zeitzeugen sind Teile der zerstörten Wasserburg aus dem 13. Jahrhundert mit Schießscharten, Bogenfries und ehemaligem Schlossgraben. 

 

Nach der Reformation bleibt Großfischlingen, das im 30jährigen Krieg vollkommen entvölkert war und erst ab etwa 1652 wieder besiedelt wurde, dem Bischöflichen Hochstift Speyer, später bis zur Französischen Revolution den Fürstbischöfen zu Speyer, angehörig. Das prägte: Bis nach dem 2. Weltkrieg bleibt es katholisch; zwischen 1680 und 1880 konnten nur zwei Juden Fuß fassen; von Lutheranern finden sich auch nur zwei Namen. Das änderte sich erst mit den Neubaugebieten ab circa 1980 deutlich. Aktuell leben im Ort noch knapp 45 Prozent Katholiken sowie 21 Prozent Protestanten. Ende März 2022 gehörten 196 der aktuell 594 Großfischlinger keiner Gemeinschaft mehr an. Die Katholiken und Protestanten verbindet inzwischen eine gute ökumenische Zusammenarbeit; die 1765 erbaute kath. Kirche St. Gallus steht auch den Protestanten zu Gottesdiensten zur Verfügung.

 

Mit dem Neubau der 1836 eingeweihten Schule mit Lehrerwohnung im Erdgeschoß und einem Klassensaal im Obergeschoß (heute Rathaus), wurde auch ein Gemeindehaus, dem heutigen Dorfgemeinschaftshaus, mit Büroräumen für den Bürgermeister und einer Arrestzelle erstellt. Die Schule wurde als Freischule geführt; die Eltern der Buben und Mädchen mussten kein Schulgeld mehr zahlen.

 

Erst 1970 wurde die Schule aufgelöst; bereits seit 1966 besuchten die Kinder der 5. bis 9. Klassen die Schule in Edenkoben; Grundschüler wurden noch bis 1970 unterrichtet. 

 

Von 1933 bis 1970, unterbrochen von 1938 bis nach Kriegsende, in denen er zum Militär eingezogen worden war, und die parteitreue Lehrerin Frau Kambeis eingesetzt wurde, leitete Max Habermann die Schule mit bis zu 48 Schülerinnen und Schülern in einem Klassensaal. Wie schnell der Wandel vom fast reinen Bauerndorf zum Arbeiterdorf ging, zeigt sich an den Schülerzahlen, die Prof. Heinz Habermann, Sohn von Max Habermann, erwähnt: 1934 waren von den 44 Schulkindern 40 Bauern und vier Arbeiterkinder. Schon 1960 hatte sich das Verhältnis fast gedreht: 40 Kinder kamen aus Arbeiterfamilien und nur vier bis sechs Kinder aus Bauernfamilien. 

Kurt Lutz, 1951 in Großfischlingen geboren und bis heute dort lebend, erinnert sich noch lebhaft an seine Schulzeit. Schon seit Vater, geboren 1925, wurde von Max Habermann unterrichtet. „Wenn er mit den älteren Schülern etwas erarbeiten wollte, schickte er die Erst- oder Zweitklässler runter zu seiner Frau, die dann Lesen mit ihnen übte“, erzählt er. 

 

Der Unterricht fand täglich von 8 bis 13 Uhr statt. Großfischlingen war eigener Pfarrort, auch für Kleinfischlingen, und „so gehörte es dazu, dass wir jeden Morgen um 7 Uhr die Messe besuchten. Wir zahlreichen Messdiener wechselten uns täglich ab; manchmal mussten wir auch läuten. Zum Läuten der Glocken mussten wir uns an die Glockenseile hängen“, erzählt Kurt Lutz. Zum Religionsunterricht mussten die Kleinfischlinger katholischen Kinder nach Großfischlingen, die – wenigen – protestantischen Kinder aus Großfischlingen nach Kleinfischlingen.

 

Pfarrer Andreas Dauscher gründete 1929 einen Kindergarten, der sich im katholischen Schwesternhaus, heute Hauptstraße 40, befand und dessen Zeit durch die Auflösung des Schwesternhauses 1964 ebenfalls endete. Im Schwesternhaus lebten drei Schwestern; Theophana war die Kindergartenschwester. Nach dem Verkauf des Anwesens erlaubten die neuen Besitzer. dass sich die damals von Kurt Lutz geleitete Katholische Jugend im ehemaligen Kindergartensaal zu ihren Gruppenstunden - und Partys - treffen konnte. Im Gegensatz zu heute, wo es neun sehr aktive Vereine gibt, gab es in seiner Jugend nur den Cäcilienverein, den Kirchenchor, in dem Frauen und Männer sangen und der vom jeweiligen Lehrer geleitet wurde, der im Gottesdienst auch die Orgel spielte.

In seiner Kindergartenzeit erlebte Lutz den Bau der Wasserleitung 1955. „Alle Straßen waren bisher Schotterpisten und nun wurden die Straßen ausgebaut und das Trottoir gepflastert. Das Abwasser lief noch „im Gräwel“ daneben, das im Winter oft eingefroren war und zu Eisflächen wurde. Den Abwasserkanal bekamen wir 1996“, erinnert er sich. Der durch das Dorf fließende Modenbach bot an der „Weed“ den Kindern Gelegenheit zu unbeschwertem Spielen und Planschen. 

 

Die Straßen wurden alle „Gassen“ genannt, was auch heute noch bei den älteren Großfischlingern geläufig ist: Die jetzige von Nord nach Süd durch den Ort verlaufende Hauptstraße hatte früher drei Bezeichnungen: Die Venninger Gass‘ (von Venningen kommend bis zur Kurve), die Essinger Gass‘ oder auch „Herschgass“ (nach dem dort früher befindlichen Gasthaus „Zum Hirsch“), nach der Kurve in Richtung Essingen: der in Ost-West-Richtung verlaufende rund 100 Meter lange Teil hieß Johannesplatz. Dann gab es noch die Owwergass‘ (Oberstraße) und die Unnergass‘ (Unterstraße).

In seiner Jugend gab es nur wenige Autos und Telefone im Dorf, erinnert sich das Großfischlinger Urgestein.

 

„Wir waren immer mit Rollschuhen oder Fahrrädern unterwegs. Im Winter stauten wir den Modenbach, setzten so die Ober- oder Unterwiesen unter Wasser und liefen mit unseren Schlittschuhen auf dem Eis. Wehe, der Feldschütz Richard Kling erwischte uns, dann gab es Ärger“, erzählt er amüsiert. Zur Tanzschule in Edenkoben fuhren sie mit dem Fahrrad oder liefen hin. Die Jugend traf sich regelmäßig abends unter dem Kastanienbaum vor der Schule.

 

Es gab ein Lebensmittelgeschäft und außer einem Schmied keine Handwerker. Nur Bauern, Tagelöhner oder Arbeiter. In der Wirtschaft „Zum Schaf“ von Karl Spiegel wurde an der Kerwe zum Tanz aufgespielt und trafen sich die Männer sonntags nach dem Gottesdienst zum Kartenspiel. 1966 kam die „Dorfschänke“ dazu. „Ende der 1960er eröffneten wir von der Jungen Union zur Kerwe in der damaligen Feuerwehrscheune einen Ausschank“, erzählt Lutz weiter.

 

Einen besonderen Anziehungspunkt bot das Milchhäusel. Die Milchzentrale wurde damals von Elisabeth Spiegel geleitet und sie verkaufte immer im Sommer sonntags zwischen 12 und 13 Uhr Eis. „Das kostete damals 10 Pfennig pro Bällchen und wir kamen mit den Schüsseln und holten für unsere Familien die entsprechende Menge ab“ erinnert sich Kurt Lutz an den sonntäglichen Höhepunkt. 

 

Kurt Lutz engagiert sich von Jugend an in Großfischlingen und war auch viele Jahre lang Vorsitzender des 1971 gegründeten Gesangsvereins Großfischlingen, langjähriges Gemeinderatsmitglied und ist teilweise bis heute in weiteren Initiativen dabei. 

 

Damit die Geschichte bis gut in die 1960er Jahre hinein lebendig bleibt, hat Prof. Heinz Habermann, 1938 in Großfischlingen geboren, Daten zusammengetragen und sein umfassendes fundiertes Wissen um seine Heimatgemeinde aufgeschrieben, erklärt und auch in eigenen Büchern, auch Krimis, verarbeitet und nimmt damit seine Leser emotional mit. 

 

Seine 301-seitigen Ausführungen und Erläuterungen, anlässlich des Festjahres aktuell überarbeitet, sind eine Fundgrube für Interessierte und auch, neben den Schilderungen von Kurt Lutz, Recherche-Grundlage. Er hat auch die Idee eines Online-Kulturpfads eingebracht, der gerade durch Ehrenamtliche entwickelt wird. „Wenn man etwas Hintergrundwissen hat, stellt sich das Objekt ganz anders dar“, erläutert Prof. Habermann, der zwar seit 1971 in Darmstadt lebt, aber über all die Jahre seine enge Verbundenheit mit seiner Heimatgemeinde pflegt und lebt.

 

Text: Heike Dernberger